Minsterbrief-März

Minsterbrief-März

Virus (c) St.Andreas
Virus
Datum:
Mi. 23. März 2022
Von:
Heike Weidenhaupt-Sauren

Liebe Eltern,

liebe Kita-Leitungen, liebe Erzieherinnen und Erzieher, liebe Beschäftigte in den Kindertageseinrichtungen, liebe Kindertagespflegepersonen,

hunderttausende Menschen sind auf der Flucht vor Putins Bombenterror in der Ukraine, ihrer Heimat. Ein Krieg, der uns alle erschüttert und uns allen nah geht. Um den Menschen aus der Ukraine bestmöglich helfen zu können, haben wir in meinem Haus den Stab „Außergewöhnliches Ereignis – Flucht Ukraine“ eingerichtet, der sich mit den Krisenstäben von Bezirksregierungen und Kommunen den vielen Fragestellungen strukturiert widmen wird. Wir möchten flüchtenden Kindern und Familien Hoffnung und eine Perspektive geben. Die Kindertagesbetreuung und andere pädagogische Angebote werden für viele Kinder ein Anker sein.

Wir werden Sie dazu laufend informieren.

Ich habe Ihnen versprochen, dass die Landesregierung sehr aufmerksam die Lage sowie das Infektionsgeschehen in den Angeboten der Kindertagesbetreuung beobachtet und die jeweils erforderlichen Maßnahmen ergreift. Mir war es immer wichtig, dass bei der Abwägung von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Kinder und Beschäftigten einerseits und die Entwicklung der Kinder und ihr Recht auf Bildung andererseits beide Aspekte mit größter Ernsthaftigkeit betrachtet werden. In meinem letzten Schreiben an Sie habe ich Ihnen von meinem Gespräch mit Expertinnen und Experten berichtet. Es wurde deutlich, dass schwere Verläufe bei Kindern durch eine Corona-Infektion die absolute Ausnahme darstellen und die durch Einschränkungen verursachten Folgewirkungen die Risiken einer Corona-Infektion um ein Vielfaches übersteigen.

Auch für vollständig geimpfte Beschäftigte besteht nach Aussage der Wissenschaft kaum ein Risiko für einen schweren Verlauf. Auch vor diesem Hintergrund habe ich mich entschlossen, die präventive Testung von Kindern einzustellen. Anlasslose Testungen sind bei der Omikron-Variante nicht mehr das richtige Instrument zur Eindämmung des Infektionsgeschehens. Dies wird auch von medizinischer Seite so gesehen, jüngst vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in NRW. Das Eingrenzen durch Erfassen jeder einzelnen Infektion ist nicht mehr in dem Maße sinnvoll, wie es zu Beginn der Pandemie und ganz besonders während der Delta-Welle noch war. Auch die PCR-Pool-Tests waren bis zu einer gewissen Inzidenz ein gutes Werkzeug. Aber bei hohen Inzidenzen, so wie wir sie aktuell noch haben, sind sie nicht mehr zweckmäßig. Im Gegenteil, sie sorgen häufig für Betreuungsverbote und viel Unsicherheit.

Daher beabsichtige ich die folgenden Änderungen bei den Testungen:

· Das landesseitig finanzierte PCR-Pool-Testverfahren wird zum 3. April 2022 eingestellt.

· Vom 4. bis zum 22. April 2022 stellt das Land allen Kindern in der nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) geförderten Kindertagesbetreuung drei Selbsttests pro Woche zur Verfügung.

· Nach den Osterferien werden die Lieferungen an die Kindertageseinrichtungen und Jugendämter eingestellt und landesseitig keine Selbsttests mehr zur Verfügung gestellt.

Gleichwohl bleibt die Testung symptomatischer Kinder wichtig, um die anderen Kinder und auch Sie, die Beschäftigten und Kindertagespflegepersonen, zu schützen. Weiterhin gilt: Kranke Kinder gehören nicht in die KiTa oder Kindertagespflege. Ich appelliere an alle: Verhalten Sie sich verantwortungsvoll und nehmen Sie auch weiterhin Impfangebote wahr. Denn impfen schützt insbesondere Erwachsene vor schweren Krankheitsverläufen.

Herzliche Grüße

Ihr Dr. Joachim Stamp